|
[ Home ] | ||
[ Schule ] | ||
[ Schwingungsanalyse ] |
Bitte beachte die Copyrighthinweise.
Dokument erstellt in Zusammenarbeit mit Robert Deimel.
Schwingungsanalyse
Florian Rosenauer VEA 1997/98
1 Impulshammer *
1.1 Allgemeines *
1.2 Kalibrierung *
1.3 Messmittel *
1.4 Messaufbau *
1.4.1 Verbindungsplan *
1.4.2 Aufbauablauf *
1.5 Messungen *
1.5.1 Einstellungen des FFT-Analysators für Signalmessung (HP54520) *
1.5.2 Messablauf *
1.5.3 Speichervorgang *
1.6 FFT-Analyse der Signale *
1.6.1 Einstellungen für die Spektrumanalyse *
1.7 Analyse der erhaltenen Kurve *
2 Vibrometer *
2.1 Allgemeines *
2.2 Sicherheitshinweise *
2.3 Messmittel und Messaufbau *
2.4 Messaufbau *
2.5 Messablauf *
2.6 Messung 1: Stimmgabel *
2.6.1 Zusätzliche Messmittel, Messaufbau *
2.6.2 Auswertung mit dem Oszilloskop (HP 54520) *
2.7 Messung 2: Wasserfalldiagramm eines Motors *
Mit dem Verfahren der Schwingungsanalyse können Schwingungen in einem Körper an einem beliebigen Punkt gemessen werden.
Um eine konkrete Aussage über die Schwingungsbelastung in einem schwingenden Element machen zu können, wird dieser Körper mit einem definierten Impuls (Impulshammer) beaufschlagt und die sich daraus ergebenden Schwingung gemessen.
In diesem Fall, bei der Kalibrierung wird ein Massestück mit dem Impulshammer angeregt und die sich ergebenden Schwingungen mit dem Beschleunigungssensor gemessen. In weiterer Folge wird die Kalibrierung mittels dieser Signale durchgeführt.
Obwohl die meisten handelsüblichen Kraftaufnehmer mit einem Kalibrierzeugnis ausgeliefert werden, ist es jedoch dringend anzuraten eine Kalibrierung vor jeder Beweglichkeitsmessung durchzuführen. Dies aus folgenden Gründen:
Die effektivste Methode der Kalibrierung (Verhältniskalibrierung mit einem Block bekannter Masse) wird in den folgenden Kapiteln erläutert.
Abbildung 1 Messanordnung
Kanal 1
On |
|
~500mV/div |
|
Position |
0V |
Ac |
|
1MW |
more
Probe |
|
1:1 |
|
ECL |
|
TTL |
Kanal 2
On |
|
~500mV/div |
|
Position |
0V |
Ac |
|
1MW |
more
Probe |
|
1:1 |
|
ECL |
|
TTL |
Horizontal Setup
delay |
200ms |
Trigger Setup
trig'd |
|
edge |
|
Channel 1 |
|
adjust |
10mV |
pos. Flanke |
|
off |
|
holdoff time |
40ns |
Display
norm |
|
single |
|
1 |
|
grid |
|
connecting dots |
on |
Wform save
Waveform |
|
nonvolatile |
m1 |
display |
off |
source |
chan 1 |
store |
|
protect |
off |
Marker
Off |
Math/FFT
display |
Off |
Define meas
Measure |
|
continous |
On |
meas window |
Screen |
statistics |
Off |
stat output |
Min,max,avg |
In Fettdruck erscheinen die zu betätigenden Tasten, in der Tabelle die Menüeinstellungen.
Es ist auf eine korrekte Befestigung der Schlagkalotte am Impulshammer sowie des Beschleunigungssensors am Magnet zu achten!
Abbildung 2 Bedienungsablauf zur Speicherung eines Oszilloskopbilds
Abbildung 3 Beispiele von Signalformen des Impulshammers (ein "Berg") und Beschleunigungsaufnehmers (abklingende Schwingung)
Abbildung 4 Beispiele von Signalformen bei schlecht fixierter Schlagkalotte
Um für die nachfolgenden Math/FFT Einstellungen einen "freq. span" von 12,5kHz zu erhalten, muss während der Messung die Zeitbasis auf ~2ms/div eingestellt werden:
Abbildung 5 Signalformen für FFT-Analyse
Um das Spektrum des Signals vom Channel 1 zu berechnen werden folgende Einstellungen vorgenommen:
Math/FFT |
more |
||||
f1 |
horiz magnify |
off |
|||
display |
on |
freq. span |
12,5kHz |
Vorgabewert aus Zeitbasis |
|
chan 1 |
#of points |
512 |
|||
FFT |
sensitivity |
10dB/div |
|||
marker 1 |
pk#1 |
position |
-40dBm |
||
marker 2 |
pk#2 |
window |
Hanning |
||
search level |
-25dBm |
Um das Spektrum des Signals vom Channel 2 zu berechnen werden folgende Einstellungen vorgenommen:
Math/FFT |
more |
||||
f2 |
horiz magnify |
off |
|||
display |
on |
freq. span |
12,5kHz |
Vorgabewert aus Zeitbasis |
|
chan 2 |
#of points |
512 |
|||
FFT |
sensitivity |
10dB/div |
|||
marker 1 |
pk#1 |
position |
-40dBm |
||
marker 2 |
pk#2 |
window |
Hanning |
||
search level |
-25dBm |
Die Anzeige der Channel 1 und 2 kann durch (u.U. mehrmaliges) Drücken der Tasten 1 und 2 ausgeschaltet werden. Außerdem kann nach der Messung die Zeitbasis wieder kleiner gestellt werden, da der "freq. span" bereits festgelegt ist.
Um die beiden berechneten Signale zu speichern müssen die folgenden Einstellungen durchgeführt werden:
Erste Funktion speichern:
Wform save
Waveform |
||
nonvolatile |
m1 |
|
display |
On |
|
source |
func 1 |
|
store |
Taste drücken um die Funktion 1 zu speichern |
|
protect |
off |
Zweite Funktion speichern:
Wform save
Waveform |
||
nonvolatile |
m2 |
|
display |
on |
|
source |
func 2 |
|
store |
Taste drücken um die Funktion 1 zu speichern |
|
protect |
off |
Abbildung 6 Spektren des Impulshammers (startet oben, langgezogen) und Beschleunigungsaufnehmers (startet unten, mit "Bergen")
Nun kann in weiterer Folge, das gespeicherte Spektrum des Impulshammers von dem des Beschleunigungssensors subtrahiert werden.
Math:FFT |
|
f3 |
|
display |
on |
mem 1 |
|
|
|
mem 2 |
Das jetzt erhaltene Spektrum kann auf die Speicherstelle m3 gesichert werden:
Wform save
Waveform |
||
nonvolatile |
m3 |
|
display |
on |
|
source |
func 3 |
|
store |
Taste drücken um die Funktion 3 zu speichern |
|
protect |
off |
Abbildung 7 Ergebnis der Subtraktion (unten)
Abbildung 8 und 9 Spektren des Impulshammers und Beschleunigungsaufnehmers und das Ergebnis der am PC berechneten Subtraktion
Die eben erhaltene Kurve, welche sich auf der Speicherstelle m3 befindet stellt das Verhältnis Beschleunigung / Kraft in Abhängigkeit von der Frequenz dar. Wird ein beliebiger Wert von der Kurve mit der folgenden Formel umgerechnet, so ist das Ergebnis der Kalibrierfaktor in Abhängigkeit von der Frequenz.
es gilt: D A ist das Verhältnis von Beschleunigung zu Kraft in dBm
mBlock ist die tatsächliche Masse des verwendeten Masseblocks in kg
Wobei sich die Beziehung für k(f) aus der folgenden Formel ableitet:
Mit Hilfe des Polytec Vibrometers kann auf optischer Basis (Mach Zehnder Interferometer) sehr leicht eine Messung der Geschwindigkeit eines beliebigen Objekts durchgeführt werden.
Hierbei ist zu beachten, dass jeweils nur die Vektorkomponente in der Richtung des Laserstrahls gemessen wird.
Bei dem verwendeten Laser handelt es sich um ein Klasse II Gerät. Man darf deshalb nicht direkt in den Strahl oder in die Reflexion des Strahles (z.B. an einem optischen Spiegel) blicken!
Die folgenden Messmittel sind für alle Messungen mindestens erforderlich:
Abbildung 10 Verbindungsschema
Die Aussteuergrenzen betragen ±10V (somit ergeben sich 100, 500 bzw. 2500 mm/s).
Ist die erhaltene Spannung kleiner als 4Vpp, so kann man auf die nächsthöhere Empfindlichkeit umschalten
Werden keine weiteren Messungen mehr durchgeführt, zuerst den Sensor Head und danach erst die Controller Unit ausschalten.
Zusätzlich ist als Messobjekt eine Stimmgabel erforderlich.
Abbildung 11 Messaufbau
Einstellungen:
Math/FFT |
more |
||||
f1 |
horiz magnify |
off |
|||
display |
on |
freq. span |
1,25kHz |
mit Zeitbasisdrehschalter verstellen! |
|
chan 1 |
#of points |
512 |
|||
FFT |
sensitivity |
10dB/div |
|||
marker 1 |
<s. unten> |
position |
<egal> |
||
marker 2 |
<s. unten> |
window |
rectangular |
||
search level |
<s. unten> |
Der im FFT Display angezeigte Frequenzbereich geht von 0 bis zur bei "freq. span" eingestellten Frequenz. Diese entspricht der halben Abtastfrequenz (Abtasttheorem!).
Da die Abtastfrequenz an die Zeitbasis gekoppelt ist, muss mit dem Zeitbasisdrehschalter der Frequenzbereich verstellt werden!
Gewichtungsfunktionen (Fensterfunktionen) sind nur dann notwenig, wenn nur wenige Perioden eines Signals abgetastet wurden. Dies ist hier jedoch nicht der Fall.
Sind diese Einstellungen getroffen, wird die Stimmgabel angeregt und das Signal aufgenommen. Mit STOP kann das Oszilloskop angehalten werden.
Nachdem die Messung durchgeführt und das Signal abgetastet wurde, ist als Folge der "freq. span" fixiert. In Abbildung 13 wurde dies ausgenutzt, um bei unveränderter FFT-Anzeige das Signal zeitmäßig "zusammenzustauchen".
Abbildung 12 Stimmgabel, mit aktivierten Markern
Die Ablesung der Spitzen erfolgt mit den Markern aus dem Math/FFT Menü
Zuerst wird der "Search Level" festgelegt: Das Oszilloskop ignoriert alle Spitzen unter diesem Level.
Danach kann man die Spitzen oberhalb des "Search Levels" der Reihe nach durchgehen, oben wurden die peaks #1 und #2 gewählt. Im unteren Bereich kann man die Grundfrequenz von 437,5 Hz (abgestimmt sollte es a' = 440Hz sein) sowie eine Oberwelle bei 1,18 kHz erkennen.
Abbildung 13 Stimmgabel
Als Window wurde (statt "rectangular") "Hanning" gewählt.
Die Zeitbasis für das Signal wurde stark verringert, sodass das
Abklingen der Gabel erkennbar ist.
Bei dieser Messung wurden Wellenanteile, die über der halben Abtastfrequenz liegen, nicht durch ein Tiefpassfilter ausgefiltert somit wird eigentlich das Abtasttheorem verletzt! Da nur die weit darunter liegenden Anteile ausgewertet wurden, kann dies vernachlässigt werden.
Bei der folgenden Messung könnte es sein, dass dies nicht mehr in diesem Umfang zutrifft. Bei den Messungen wurde dies jedoch fälschlicherweise nicht berücksichtigt.
Hierzu wurden die Schwingungen am Flansch eines Motors gemessen. Die Messung selbst ist nur bedingt praktisch auswertbar, es soll vor allem die Aufnahme eines Wasserfalldiagramms gezeigt werden.
Hierzu wurde der Motor mit Spannungen von 2 Volt bis 10V betrieben. Die Spannung wurde in 1V-Schritten erhöht. Bei jedem Schritt wurde das Signal auf Diskette gespeichert und eine FFT-Analyse durchgeführt. Danach wurde das Ergebnis graphisch dargestellt:
Abbildung 14 Wasserfalldiagramm, vergrößerter Bereich am Anfang
Kommentare:
Am 29.1.2001 habe ich von einem polytec.de-Mitarbeiter folgende Mail
erhalten:
Sehr geehrter Herr Rosenauer,
interessanter Weise ist mir die in Ihrer Veröffentlichung vom
25.07.98 im Internet aufgefallen, daß der angegebene
Mindestarbeitsabstand von 60cm nicht korrekt ist. Unsere Systeme haben je
nach eingesetzter Linse einen Mindestabstand von 450mm, 175mm, oder 65mm.
Danke für den Hinweis!
[ Seitenanfang ] [ Home ]