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Das Foucaultsche Pendel

(Umberto Eco)

 

Autor

Umberto Eco wurde am 5. Jänner 1932 in Alessandria (Piemont, Italien) geboren. Er lehrt Semiotik an der Universität Bologna und verfaßte zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und der Ästhetik des Mittelalters.

Werke: Der Name der Rose (dt. 1982, verfilmt), Das Foucaultsche Pendel (dt. 1989) und
Die Insel des vorigen Tages (dt. 1995).

Personen

Aufbau des Buches

Das Buch erzählt drei zusammenhängende, jedoch zeitlich getrennte Geschichten.
Am Anfang des Buches erfährt man, dass sich Casaubon im Conservatoire des Arts et Métiers in Paris (ein Technikmuseum) versteckt, um über die Nacht zu bleiben (er wartet dort auf ein Ereignis, welches erst am Ende des Buches beschrieben wird).

Danach erzählt Umberto Eco über gute 700 Seiten abwechselnd die Vor- und Nachgeschichte dieses Ereignisses.

Vorgeschichte: Die Entstehung des "großen Plans" und seine Auswirkungen.
Nachgeschichte: Casaubon liest an Belbos Computer eine Art Tagebuch. Dieses drückt Belbos Gefühle bei bestimmten Situationen der Vorgeschichte aus.

Inhalt

Der Student Casaubon schreibt seine Dissertation über die Templer. Zufällig trifft er den Lektor Belbo, der ihn darauf bittet, eine Arbeit über die Templer zu beurteilen.
Ein Oberst glaubt ein Geheimdokument der Templer gefunden zu haben und möchte, dass über den Verlag Garamond – mit Übernahme der Selbstkosten durch den Oberst – ein Buch mit seinen Erkenntnissen herausgebracht wird. Laut der Entschlüsselung gibt es einen 6 mal 120 Jahre dauernden Plan. Dieser startet irgendwo nach der Zerschlagung der Templer (Templerprozess) und hätte seinen Abschluss 1944 finden sollen. Alle 120 Jahre findet dabei ein Treffen statt, bei dem jeweils der nächste Ort bekannt wird. Irgendetwas dürfte dabei jedoch falsch gelaufen sein.
Am nächsten Tag ist der Oberst jedoch verschwunden, der Hausmeister glaubt, seine Leiche gesehen zu haben, die Polizei ist ratlos. Belbo und Casaubon verfolgen eine durch das Manuskript nur ihnen bekannte Spur, stoßen jedoch nur auf eine Geheimorganisation und geben auf.

Casaubon hat sich inzwischen in eine Brasilianerin verliebt und lebt nach seiner Promotion ein Jahr in Rio. Er erlebt dort auch einige satanisch anmutende Riten (auf Einladung eines gewissen Agliè, welcher der hunderte Jahre alte Graf von Saint Germain sein will) und einen Vortrag eines komisch anmutenden Professors über die Rosenkreuzer. Mit diesen beschäftigt sich Casaubon ebenfalls momentan, da offensichtlich eine Verbindung mit den Templern besteht.

Nach seiner Rückkehr nach Italien stellt er in Auftrag Belbos/Garamonds Recherchen zu einem Buch über die Geschichte der Metalle an, eröffnet ein Büro für Recherchen und Auskünfte und arbeitet weiter im Verlag mit.
Er erfährt dabei auch die Geschäftspraktiken des Garamond Verlags: Dieser gibt hauptsächlich Bücher von "AEKs" (Autor auf eigene Kosten) heraus bzw. bringt mit gesetzwidrigen Methoden Autoren dazu, ihre Bücher selbst zu finanzieren.

Der Verlag möchte außerdem eine neue Reihe über Hermetik starten, da momentan scheinbar viel Interesse an okkulten und mystischen Büchern besteht. Als Berater wird Agliè hinzugezogen, der zum "Selbstkostenpreis" arbeiten möchte.

Agliè lädt Casaubon, Belbo und Signor Garamond auf ein Schloss ein. Dort werden sie Zeugen von alten Riten, außerdem belauscht Casaubon ein obskures Gespräch zwischen Agliè und einigen AEK's.

Im folgenden beginnen Belbo und Casaubon einen großen Plan zu entwickeln. Sie vermuten, dass von den 6 Treffen das dritte zwischen den Engländern und den Franzosen fehlgeschlagen ist, da später Dokumente der Deutschen auftauchen, die sich scheinbar über ein gescheitertes Treffen beschweren. Offensichtlich ist die gregorianische Kalenderreform schuld. In weiterer Folge beziehen sie noch Goethe, Napoleon, Hitler und Shakespeare ein und führen die Entstehung der Freimaurer sowie der Rosenkreuzer auf Versuche zurück, den großen Plan zu retten.
Nebenbei verwenden sie für ihre Recherchen Manuskripte aus ihrer Hermetikreihe und machen Andeutungen gegenüber Agliè, der sehr interessiert ist.

Sie verwerfen ihre ersten Vermutungen, dass am Ende des großen Plans der heilige Gral zu finden ist, stattdessen geht es wahrscheinlich um die Kontrolle der versteckten Erdströme, die ein unglaubliches Machtinstrument ergeben würden – die Nutzung ist technologisch aber wahrscheinlich erst diese 6x120 Jahre nach dem Templerprozess möglich.
Entgegen ersten Vermutungen hätte das letzte Treffen offensichtlich in Paris im Conservatoire des Arts et Métiers stattfinden sollen. Dort befindet sich das Foucaultsche Pendel, welches an einem bestimmten Tag mit einem Lichtstrahl und einer darunter aufgebreiteten Karte das Erdstrahlenzentrum anzeigen soll. Bis heute konnte die Karte vermutlich noch niemand rekonstruieren.

Schließlich beginnen sie darüber zu diskutieren, ob der große Plan wirklich existiert. Während Belbo daran zu glauben beginnt, vermutet Casaubons Lebensgefährtin, dass es sich bei dem Geheimdokument nur um eine uralte Einkaufsliste eines Händlers handelt.

Eines Tages erzählt Belbo Agliè von einem großen Plan (der in Wirklichkeit seiner und Causabons ist), den er von einem gewissen Oberst vor zehn Jahren erhalten habe, der darauf verschwunden ist. Er erzählt ihm von einer Karte für das Pendel und dass er ihr Geheimnis wisse, verrät jedoch nichts über die Karte.

Garamond schickt Belbo im Zug nach Paris; jedoch mit einer Bombe – von der Belbo nichts wusste und die ihm Agliè untergeschoben hat – wird Belbo erpresst, das Geheimnis preiszugeben.

Danach erhält Casaubon einen Anruf von Belbo, nach Paris zu kommen – offensichtlich wird er verfolgt. Casaubon fährt nach Paris und versteckt sich über die Nacht im Museum. Er wird Zeuge einer Zeremonie beim Foucaultschen Pendel. Viele der AEKs und sogar Garamond sind anwesend. Sie versuchen gemeinsam mit Agliè aus Belbo das Geheimnis der Karte herauszupressen, Belbo sagt jedoch, dass es keines gibt.

Der Oberst (tatsächlich Agliès Bruder) ist ebenfalls da, beteuert jedoch, dass er nichts von der tatsächlichen Botschaft des Geheimdokuments der Templer wusste. Nur Belbo habe die Botschaft anders und richtig interpretiert.

Schließlich wird Belbo mittels des Pendels stranguliert (z.T. ist es Mord, z.T. jedoch auch Selbstmord). Dies ist Agliè nur recht, da er durch die Aufklärung des großen Plans vermutlich seine Macht eingebüßt hätte.

Casaubon flüchtet aus dem Museum, ist sich jedoch bewusst, dass er verfolgt werden wird.
Schließlich resümiert er, dass der Plan vermutlich gar nicht existiert, jetzt jedoch wahrscheinlich Generationen auf die Suche nach der Karte gehen werden.

Das Buch ist besonders im Mittelteil oft sehr langwierig zu lesen, viele erwähnte Vorkommnisse und Verbindungen zwischen Geheimbünden etc. sind ganz interessant.

Deutscher Taschenbuch Verlag, 841 Seiten.


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Letztes Update vom 20.Mai.1998 von Florian Rosenauer